Israel - Sinai (Berg Moses) Palästina - Jerusalem
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Am 01. Oktober 2024 feierte Jimmy Carter -
US-Präsident zum Zeitpunkt dieser historischen Israel-Radtour -
seinen 100. Geburtstag
herzlichen Glückwunsch!
...die Radltour durch Israel und Sinai,
startete mit einem politischen
Paukenschlag...
...am 19. Juni 1979 trafen sich der ägyp- tische Präsident Anwar as-Sadat und der israelische Premier Menachem Begin in der israelischen Wüstenstadt Beer Sheva, exakt an dem Wochenende an dem auch ich in Beer Sheva war.
...beide Regierungs-Chefs unterzeichneten den in Washington ausgehandelten,
international stark beachteten Friedensvertrag, zwischen Ägypten und Israel.
Ägypten war damit das erste arabische Land, das den Staat Israel offiziell anerkannte.
...in Camp David/USA warb der amerikanische Präsident Jimmy Carter vehement für eine umfassende Lösung des Nahost-Konflikts - unter Einbeziehung der Sowjet-Union, Syrien, Libanon und Jordanien,
aber Israel stimmte nur einem bilateralem Friedensvertrag mit Ägypten zu....
...in München-Riem erfolgte zu meiner
Überraschung, die Abfertigung des Fluges
nach Israel, in einer Extra-Halle....
...in Tel Aviv wurde mir der
Container 74 als Nacht- quartier zugewiesen..
...die erste Pass-Kontrolle
auf der N 1 war freundlich.
Auf deutsch wünschte man mir eine gute Reise....
...gleich neben dem check- point bot ein bärtiger Israeli fleischgefüllte Teigtaschen
an, die super schmeckten...
....wegen des Friedens-vertrags zwischen Israel und Ägypten, wehte über Beer Sheva ein riesiges,
internationales Flaggen-Meer...
...vor dem Kongress-Zen- trum nahm man mir mein rotes Schweizer Taschen-messer ab....
...erst in diesem Moment begann ich zu begreifen, dass ich offenbar Zeit- und Augen-Zeuge eines historisch bedeutsamen Ereig-nisses geworden war....
...die Durchquerung der
Wüste Negev, eine heftige
Herausforderung für einen
westeuropäischen Radler....
...junge Israelis wagten sich bis zum Rand dieser unwirt-lichen Wüste. Sie schienen richtig verliebt zu sein in ihr neues, weites Land....
...der Herbergs-Vater in
Mizpe Ramon erzählte mir
von einer 60 km entfernten Pumpstation am Rande des Kraters...
...die aber nicht mehr
in Betrieb war, das hat er
sicher gewußt....
...bei 40 Grad im Schatten
kann eine 5 km lange Pass- Fahrt richtig weh tun...
...aber in einer derart
grandiosen Umgebung produziert der Körper Adrenalin ohne Ende....
...hinter dem kleinen Ort Mizpe Ramon führte eine holprige Paßstrasse,
mit gefährlichen Haarnadel-Kurven, in den 35 km langen und 10 km breiten ehemaligen Vulkankrater Mizpe Ramon hinunter, der von vielen pechschwarzen Hügeln durchsetzt war. Dieses Anblick wirkte so ewig, dass mir vor lauter Bewun- derung der Atem stockte.....
Durch den Krater zogen schon die Karawanen der Nabatäer auf Ihrem Weg nach Petra, der rosa-farbenen Felsenstadt, die nur 80 km entfernt war.
...die Pumpstation war
längst aufgelassen. Es gab kein Wasser mehr.
...80 km Negev-Wüste
lagen noch vor mir, ich
durfte jetzt ich nicht schwach werden....
...trotzig kämpfte ich
um jeden einzelnen
Kilometer...
...vergeblich versuchte
ich einen Bus zu stoppen,
aber wegen der Terror-Gefahr machten alle einen
grossen Bogen um mich....
...nach vier Stunden radeln tauchten endlich drei Häuser vor mir auf....
...israelische Siedler hatten hier am Rande der Wüste Negev einen Aussenposten
errichtet, sogar mir mit
einem blaugestrichenen
Schwimingpool.....
...an dem gekühlten Wasser-Container hinter den Häusern gab es
genügend Wasser....
...langsam kam mein
völlig überhitzten Körper
auf Normal-Temperatur
zurück...
...Geschichtsstunde am roten Meer...
...nirgendwo ist die Erd-Geschichte besser
zu erklären als hier am
Kontinental-Graben,
zwischen Europa, Asien und Afrika.....
...direkt davor die
Insel der Pharaonen....
...Mirko ein polnischer Jude, der 1952 nach Israel auswanderte...
...zeitlebens war er Soldat.
Lässig deutete er auf das
gegenüberliegende Fest-
land von Saudi Arabien
und sagte: "Schade dass
das Öl dort unter dem Sand liegt und nicht hier im Sinai...."
Im Jom-Kippur-Krieg von
1973 führte er eine Panzer-Gruppe. Damals am 5. Oktober 1973, dem heiligsten jüdi- schen Feiertag, griffen vereinte arabische Truppen Israel an. Hektisch holte Israel zum Gegenschlag aus, aber erst mit Hilfe der USA, konnte die für Israel lebensbedroh- liche Lage stabilisiert werden....
...der Angriff traf Israel wie ein Erdbeben. 240 ägyptische Flugzeuge bombartierten die von Israel 1967 im sog. Sechstagekrieg besetzte Halbinsel Sinai. Gleichzeitig eröffneten 2000 ägyptische Geschütze ein Trommel-Feuer am Westufer des Suez-Kanals.
Der als uneinnehmbar geltende Schutzwall der "Bar-Lew-Linie" verwandelte sich in kürzester Zeit in ein chaotisches Inferno.
Erst als der amerikanische Präsident R. Nixon sich dazu entschloss, Israel mit den
neuesten Waffen zu versorgen, wendete sich das Blatt.
Was als regionaler Konflikt begann, hatte plötzlich eine globale Dimension.
Die arabischen Länder verhängten ein Ölembarge gegenüber USA und Europa. Erst am 25. Oktober 1973 konnte die Krisensituation durch einen Waffenstillstand beendet werden.
Für den ägyptischen Präsidenten Sadat war dieser Waffenstillstand fast ein Sieg,
die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir und auch der legendäre General Moshe Dajan mußten dagegen ihre
Ämter niederlegen.
Sechs Jahre später, am 19. Juni 1979 unterschrieben Israel und Ägypten den in Camp David / USA ausgehandelten Friedensvertrag im israelischen Beer Sheva,
genau an dem Tag, an dem auch ich in Beer Sheva war....
...bewacht von
einer israelischen
Patroullie, schlug ich
mein Nachtlager
direkt am Strand auf....
...hier im Süden war
alles so einfach und
selbstverständlich...
...die zurückflutenden
Besatzungs-Truppen
der Israelis verstopften die Küsten-Strasse....
...einige schenkten mir eine Tüte Grapefrucht- Saft, andere schauten
mich grimmig an, als
Sie erfuhren, dass ich ein Deutscher war....
...die Beduinen freuten sich über den zurück-gewonnenen Sinai....
...waren aber unsicher bezüglich der künftigen Tourismus-Entwicklung....
...der Verschiedenheit
von Arabern und Israelis war im Sinai deutlich zu
spüren....
...die gegensätzlichen Lebensformen, werden sich auch künftig nicht an-
nähern...
...in der grössten Mittags- hitze sass ich Stunden unter einem schatten- spendenden Dornen- busch....
...bei dieser Gelegenheit
bohrte sich eine Dornen-
spitze durch den Mantel meines Vorderrades....
auch das noch....
...die im Sinai reisenden Tramper erzählten bereits von einem deutschen Radler, der verzweifelt gegen die Gluthitze im Sinai ankämpfte...
...viele von ihnen konnten sich das nicht vorstellen,
da das Gelände entlang der Küste viele ruppige Stei- gungen aufwies und die Hitze sogar beim Warten
auf den Bus unerträglich
schien...
...mich motivierte diese Ausnahme-Situation in
unglaublicherweise....
...ein ultra heisser Wind aus Saudi-Arabien blies
mir in diesem Wadi
hart ins Gesicht....
...gefühlt mehr als 50 Grad
heiss. Unglaublich was die Menschen hier aushalten müssen....
...im Süden des Sinai hat das Leben ein andere
Geschwindigkeit...
...ohne Zeitdruck geht man
seiner Wege, den 5 Liter Wasser-Kanister immer griffbereit.
In Scharm-el-Sheik herr- schte wegen der gerade aufbrechenden israelischen Einheiten ein grosses Durcheinander.
Zu besichtigen gab es wenig, nur die braungebräunten Touristen beneidete ich ein wenig, die hierher zum tauchen kamen. Nirgendwo macht das schnörcheln mehr Spass, als in den Korallen Riffen vor der Sinai-Halbinsel.....
...auf umgebauten Militär-
Trucks brachte man die unternehmungslustigen Touristen zum christlich-orthodoxen Katharinnen-
Kloster.....
...den sparsam ausgrüste- ten Radler aus Germany fanden sie super funny....
...die Hälfte der
1,2 Mio Bewohner der
Halbinsel Sinai sind
Beduinen...
...sie verteilen sich auf
knapp 20 Stämme,
die jedoch nur noch
teilweise ein Nomaden-
Leben führen.....
...die Piste zum Berg Sinai war das Top- Erlebnis dieser Reise. Unvergleichlich und heute so nicht mehr möglich...
...mein grosses Gepäck liess ich bei Ali zurück.
Bei ihm hatte ich auch die letzte Nacht verbracht.....
...diese biblisch anmutende Landschaft
machte mich sprachlos....
... in der Ferne sah ich einen dunklen Punkt der sich bewegte, es war Ben, ein kanadischer Jude, der die 87 km zum Mt. Sinai zu Fuss in Angriff genommen hatte....
...wäre ich Ben nicht
begegnet, gäbe es keine
Photos von diesem ein-
maligen Morgen....
...in der Erinnerung hätte ich diese Bilder nicht in der gleichen Weise bewahren können...
...die neuere
Geschichte der
Sinai-Beduinen...
...mit der Staatsgründung Israels 1948 setzte eine grosse Vertreibungs- und Fluchtwelle in die an- grenzenden Länder ein. ...von den ehemals 65.750 Beduinen und 95 Stäm- men blieben nur ca. 11.000 Personen und
19 Stämme übrig, die zwischen 1951 und 1966 im Reservatsgebiet, zwischen Beersheva und Arad unter Militärverwaltung gestellt wurden.
Dieses Reservat von 1.100 qkm betrug nur noch ein Zentel des ehemaligen
Wüsten- und Weidelandes und konnte nur mit einem Erlaubnisschein der Militärbehörde verlassen und betreten werden. Das frei gewordene Land konnte somit von jüdischen Immigranten besiedelt werden. Regiert wurden die Beduinen formal durch Scheichs,
die dem Staat Israel loyal gegenüberstanden.......
...wegen meiner schma- len Reifen war die Fahrt auf der sog. Wellblech- Piste recht mühsam....
...diese 87 km Piste waren
deutlich anstrengender,
als die 150 km langen, bergigen Asphalt-Etappen davor...
...endlich tauchte der rotleuchtende Berg Sinai am Horizont auf...
...ein einmaliger Moment. 4.000 Jahre Menschheits-Geschichte breiteten sich vor mir aus...
...im ehrwürdigen
Katharinnen-Kloster,
einem Zeugnis früh- christlicher Geschichte..
...war ich in dieser,
für mich kurzen Nacht
zu Gast....
...gegen 2 Uhr früh startete ich zusammen
mit einer israelischen
Gruppe zum Gipfel des
2.285 m hohen Mt. Sinai...
...jeder von uns hatte eine hellleuchtende Fackel in der Hand. An der Elja-Mulde, wohin sich der biblische Prophet Elija zeitweise zurückgezogen hatte, machten wir eine kurze Pause. Danach, in der letzten Aufstiegs-Phase, entspann sich ein richtiger Wettkampf, jeder wollte an diesem Morgen als Erster das Gipfel-Plateau des Mt. Sinai erreichen.
Meine Kondition war super, reichte locker für einen überzeugenden Sieg.
Als Tages-Erster stand ich ganz allein dort,
wo Moses vor 4.000 Jahren von Jahwe, die 10 Gebote empfangen hatte...
...der Sonnenaufgang
auf dem Mt. Sinai, ein Schauspiel das die Menschen seit Jahrtau- senden fasziniert....
...hier soll Moses die auf Steintafeln geschriebenen Gesetze (10 Gebote) empfangen haben...
...35 Jahre später stand ich auch auf auf
dem Berg Nebo im heutigen Jordanien. Von dort oben soll Moses am Ende des
40-jährigen Exo-dus aus Ägypten, überglücklich auf das gelobte Land geblickt haben, das er selbst nicht mehr erlebte.
...unglaublich schön der
Sonnenaufgang auf dem Berg Moses...
...heute steigen an manchen Tagen bis zu Tausend Menschen zum Gipfel
hinauf....
....auf dem Rückweg erfuhren die Älteren aus unserer Gruppe, dass ich Deutscher wäre....
....erst schwiegen sie,
dann aber luden sie mich ein mitzusingen. Von diesem Moment an war ich einer von Ihnen....
...2.200 Stein-Stufen
führten zum Katharinen-Kloster hinunter...
...ein letzter Blick hinauf
zum einzelstehenden
Baum an der Elia-Mulde...
...das Katharinen-Kloster - das im 6. Jhd. gegründet und erbaut wurde,
liegt am Fuße des Berg Sinai (Moses-Berg).
Der Legende nach wuchs hier der Dornbusch in dem sich Gott dem Moses offenbarte.
Wegen seiner abgelegenen Lage wurde das Kloster nie zerstört.
Die Klosterbibliothek, bestehend aus vier Bibliotheksräumen, ist die älteste erhaltene christliche Bibliothek. Sie enthält sechstausend Handschriften in griechischer, syrischer, äthopischer, arabischer, georgischer und kirchenslavischer Sprache.
Daneben verfügt das Kloster über eine Sammlung von über 2.000 Ikonen,
darunter Einige, die den byzantinischen Bilderstreit des 8. und 9. Jahrhunderts - aufgrund der abgelegenen Lage im islamischen Reich - unbeschädigt überstanden.
...bei Ali traf man sich am Ende einer Sinai-Tour. Abbenteuerliche Geschichten wurden herumgereicht...
...niemand konnte sich vorstellen, dass ich im Sinai mit dem Rad unterwegs war...
...am breiten Strand von
Dahab versammelten sich am Spät-Nachmittag ein paar Beduinen zu einem Kamel-Rennen...
...das war aber nichts
Authentisches, sondern nur
eine touristische Darbietung,
die mich eher enttäuschte....
...der junge Beduine
bat für das Photo um etwas Geld....
...für ein Motiv, ohne Würde und Besonderheit,..
...die jungen Burschen aus
priviligierten Beduinen-
Clans versuchten den Strand sauber zu halten....
...den wachsenden Tourismus sahen sie als eine grosse Chance...
...stolze Nomaden bearbeiteten den Strand
mit Schubkarren...
...sie versuchten es den
Israelis nachzumachen,
bei denen immer alles
so sauber war....
...ein alter Sinai-Nomade
sass stumm da und wartete....
...für in hatte sich das Leben gewandelt, er
lebte offenbar nur noch im Moment der Gegenwart..
...Bernd aus Darmstadt,
nahm mich mit in den
Kibutz Yotvata....
...auf der Terrasse eines einfachen Holzbaus nahmen wir das Abend- essen ein, das aus trocke-nem Brot, Tomaten und grünem Salat bestand....
...der gewaltige Kontinental-Graben zwischen Europa,
Afrika und Asien....
...eine Landschaft von unglaublicher Schönheit
die viel von der Erdge- schichte preisgibt...
...er erste Kontakt mit
dem grauen Toten Meer
war eher enttäuschend...
...vorsichtig watete ich in das seifige, warme Wasser, das so heilsam sein soll, hinein...
...im nahegelegenen
Familien-Schwimmbad
kommendierte Ben eine
vierköpfige Sicherheits-
Gruppe....
...Ben sprach mich auf meine Leica (Photo) an,
er erzählte mir, dass er
selbst in der Photo-Branche tätig wäre, deshalb auch immer wieder auf Messen
in Deutschland zu tun hätte.
Ben stellte mir auch Elias, einen Juden aus Jemen vor, der seiner Meinung nach so aussah, wie Jesus vor 2000
Jahren, da die vor zweitausend Jahren nach Jemen geflüchteten Juden, sich aufgrund ihrer gehobenen gesellschaftlichen Stellung, als
Gold-schmiede und Tuchhändler, mit den Arabern kaum vermischt hätten.....
...die 35 km lange Berg- Fahrt vom Toten Meer
428 u. d. Meeresspiegel, hinauf nach Jerusalem verlangte mir alles ab....
...sie war mehr als doppelt so lang wie die Großglock-ner-Höhenstrasse, das hatte ich so nicht erwartet...
...in Ost-Jerusalem nahm ich mir in einer einfachen Her- berge ein Zimmer mit einer imposanten Aussicht über die gesamte Altstadt.
In den engen Gassen begegneten mir ausschliesslich Palästineser, nichts deutete auf eine Spannung hin. Die Menschen schienen sich auf ihre Weise, mit der politisch ange-
spannten Situation arrangiert arragiert zu haben.
Gegenüber der Herberge, ein alter, reichverzierter Brunnen, kunstvoll in eine Haus-Mauer eingebaut. Unbefangen und fröhlich spielten Kinder spielten die Kinder auf
der
Strasse....
...die Kinder halfen ganz selbstverständlich in den Läden der Familie...
...ihre Kindheit erlebten sie
im Nahbereich der Erwachsenen...
...offene Werkstätten,
wie im Orient üblich, gaben den Menschen
das Gefühl des direkten Miteinanders...
...echte Lebensqualität läßt
sich nicht nur über Distanz und Ordnung definieren....
...jeden seiner Kunden
begrüsste Hassan mit Namen, deshalb wußte
er auch genau wieviel
Melonen er für diesen Tag
bevorraten mußte....
...ruhig und souverän
präsentierte der sich für
dieses Photo...
...die Klagemauer am Fuss des Tempelberges von Jerusalem, ist für die Juden ein heiliger Ort des Glaubens. Die westliche Mauer der zerstörten Tempelanlage des zweiten Jerusalemer Tempels ist 18 m hoch und 50 m breit.
Ihren Namen erhielt die Mauer durch die Annahme, dass hier das jüdische Volk
über den Verlust des Tempels klagt, aber auch durch das besondere Gebets-Ritual der
Juden, das für Aussenstehende wie ein permanentes Klagen wirkt.
...die mächtigen Steinblöcke, aus denen die Mauer erbaut wurde, sind aus Meleke-
Kalkstein, der am nördlichen Stadtrand von Jerusalem gebrochen wurde.
...besonders interessant für mich, war auch die Erkundung der historischen Stadtmauer von Jerusalem.
Hinter dem Damaskus-Tor führte eine schmale Treppe zum Mauer-Kranz hinauf. Ganz allein umkreiste ich in
luftiger Höhe die Altstadt von Jerusalem, auf einer Länge von 1,1 km.
Bilder des längst Vergangenen und des Gegenwärtigen lagen feierlich ausge- breitet vor - bzw unter mir.
...an der Klagemauer
herrscht stets grosses
Gedränge...
...ein guter Platz an der Klage-Mauer erhöht
offenbar die Wirkung der
lang andauernden Gebete...
...langsam drehte sich
dieser klagend, Betende
zu mir um....
...verweilte dann einen Moment lang, solange,
bis er das Auslösen meines Photoapparates hörte....
...in der zweitausend-jährigen Diaspora beende- ten die sephardischen Juden jedes Shabbat-Fest mit dem Versprechen und dem Wunsch....
..."das nächstemal treffen
wir uns wieder, an der Tempel-
Mauer in Jerusalem"....
...der mit "Sohn des Gebotes" übersetzte Begriff Bat Mitzwa, deutet die reli- gionsmündig eines jüdi- schen Jungen anlässlich seines 13. Geburtstages
an....
...durch diesen Initiations-Ritus
wird ein Junge in die Gemein- schaft aufgeommen...
...beim Gebet bedecken
Juden ihr Haupt mit einer
Kippa und schliessen dabei oft die Augen...
...beim Murmeln der Gebete
versinken sie in eine Art
Trance-Zustand, überwaltigt von den Bildern Ihrer Träume....
...die palästinischen
Kinder lernen das Leben auf der Strasse....
...früh werden sie mit der
Erwerbs-und Besatzungs-Problematik konfrontiert....
...orthodoxe Juden aus
dem Stadtviertel Mea
Schearim kaufen bei
den Palästineser,
weil es für sie billiger ist...
...gläubige Juden erkannte man an ihrer schlechten Körperhaltung (Buckel) und an den dicken Brillen-gläsern (vor vielen Lesen)...
...die Juden achten streng
darauf, dass alles koscher ist, auch die frisch gelie-ferten Tomaten aus Palästina...
...diesbezüglich sind sich die Juden und Muslime sehr
ähnlich....
..."da geht´s ja zu, wie in einer Judenschule"...
...in meiner Kindheit noch ein gebräuchlicher Begriff für eine überlaute Veran-staltung, in der Definition aber die Beobachtung jüdischer Erziehung, die ihren Kindern kaum einen Zwang anlegt, sie zum schreien motiviert, als
wichtige Übung zur Selbstfindung. Vergleiche dazu auch die von den "Grünen" propagierte anti- autoritäre Erziehung in den 90-iger
Jahren....
Die jüdischen Kinder spielen nicht wie die palästinenschen Kinder auf der Strasse, sondern nur in streng gesicherten Bereichen, angeleitet und beaufsichtigt von
einem
ständig präsenten Prefekten....
...diese Rutsche war
die Attraktion auf einem
halb offenen Kinder-Spielplatz...
...die Erzieher im Hintergrund kontrollierten alles sehr
genau...
...aufmerksam beobachtete
man meine Photo-Aktivi- täten....
....die Kinder reagierten darauf etwas verunsichert. Der Prefekt mußte deshalb aufstehen und wieder für Ruhe sorgen....
...an der historischen
Altstadt-Mauer von
Jerusalem....
...Plästinenser bei einem
kleinen Plausch vor der
Silouette des Öl-Berges....
...Mohammend führte seinen Ziegenbock zum Markt....
...so ein schönes Tier zu
verkaufen tut sicher
ganz schön weh....
...dieser alte Beduine
zählte gerade sein Geld....
...seine Würde und seine
Ausstrahlung stammt noch
aus einer anderen Zeit....
...am Damaskus-Tor
früher hiess es Jaffa-Tor,
stieg ich zur Stadtmauer
hinauf...
...ganz allein genoss ich
diesen Moment der
Geschichte, der heute
so nicht mehr möglich ist....
...West-Jerusalem präsentiert sich modern, ganz anders als das orientalisch geprägte
Ost-Jerusalem....
...das Trennende zwischen Israelis und Palestinänser wird hier auf engsten
Raum spürbar....
...die Blicke der israeli- schen Kinder waren selten froh und ausgelassen...
...meist war eine grosse Portion Mißtrauen und Vorsicht zu erkennen...
...auf den Ruinen abgerissener Altbau-Häuser erricheten die
Israelis moderne Wohnhäuser....
...die ansprechende Architektur ergänzte stilvoll
die vorhandene Altstadt-Silouette....
...im Winter 1947 entdeckte der 15-jährige Beduine Muhammed edh-Dhib
in einer Höhle in Qumram
drei Tonkrüge mit antiken
Schriftrollen...
...in den folgenden 10 Jahren wurden weitere 850 Schrift- rollen gefunden, die von mindestens 500 verschiede- nen Schreibern in der Zeit von 250 v. Chr. bis 40 n. Chr. verfasst wurden. Die meisten Rollen bestanden aus Ziegen- oder Schafshaut. Einige der in Tonkrügen gelagerten Schriftrollen waren besonders gut erhalten, die bekannteste
von Allen ist die 7,3 m lange Grosse Jesajarolle....
...Theodor Herzl (1860-1904), ein österreichisch-ungarischer Schriftsteller jüdischer Herkunf, gilt als der Begründer des politischen Zionismus....
....er war der zentrale Vordenker und Weg- bereiter eines jüdischen Staates, wie er später in Form von Israel Realität wurde.
1884 promovierte Herzl zum Dr. jur. unterhielt eine Anwalts-Kanzlei in Wien und Salzburg.
Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Paris sah Herzl die Judenfrage zunächst nur als eine soziale Frage, die seiner Meinung nach, durch einen organisierten Massenübertritt zum Christlichen Glauben gelöst werden sollte. Ein paar Jahre später änderte Herzl seine Ansichten bezüglich einer Konversion zum Christenstum.
1897 wurde er in Basel zum ersten Präsidenten der Zionistischen Welt-Organisation
gewählt. Das dort verabschiedete Basler Programm, zur Gründung eines Juden-Staates, war die Grundlage für vielf#ltige Verhandlungen u.a. auch mit Kaiser Wilhelm II und dem osmanischen Sultan Abdülhamid II während einer Palästiner-Reise vor dem Jaffa-Tor, heute Damaskus-Tor.
Am 26. Januar 1904 warb Herzl auch in Rom, bei Papst Pius X. für sein Vorhaben,
eines jüdischen Staates in Palästina.
Papst Pius X lehnte dieses Vorhaben strikt ab, da Jerusalem durch Jesus Christus für ewige Zeiten geheiligt wäre und die Juden den christlichen Gott und
Jesus Christus nie anerkannt bzw. gekreuzigt hätten...
...das in schönster Hand- Schrift geschriebene Vermächtnis von Theodor- Herzl....
...liest sich wie der Brief
eines guten Bekannten...
...der Felsendom auf dem
Tempelberg, der älteste monumentale Sakralbau des Islams.
...eines der drei wichtigsten muslimischen Heiligtümer...
...im Inneren des Felsen- doms fiel mein Blick sofort
auf den blanken Felsen
in der Mitte der Säulen-
Halle...
...an dem Abraham, der Bibel nach, seinen Sohn Isaak opfern wollte....
...Israels vertane Chance...
...im Dezember 1994 erhielten
Izhak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat in Oslo gemeinsam
den Friedens-Nobelpreis.
Benjamin Netanjahu polterte
gegen diese Entscheidung
in den schärfsten Tönen....
...der Friedens-Nobel-Preis sollte
auch für Israelis und Palästineser gelten, die gleichfalls offen und mutig, für den Frieden zwischen Israel und Palästina eintraten, dessen Kernbereich zunehmend von einem explosivern Kulturkampf bestimmt wurde, scheinbar unlösbar für alle Zeiten...
...ein Jahr später war Itzhak Rabin tot....
...am 4. November 1995 wurde er von einem israelischen Rechts-Extremisten (Siedler)
auf offener Bühne erschossen...
...am 28. September 2000 folgte die Provokation von Ariel Sharon auf dem heiligen Tempelberg. Unangemessen machte er den Anspruch Israels auf das gesamte Stadtgebiet von Jerusalem geltend...
...ein Ereignis, das die zweite Intifada (Aufstand) auslöste, die sich von Jerusalem
auf den Gazastreifen und weiter auf das gesamte West-Jordan-Gebiet ausbreitete.
Die Vision einer friedlichen Co-Existenz zweier Staaten, mit unterschiedlicher Provienence, rückte wieder in weite Ferne....
...in den folgenden Jahren entwickelte sich der Nah- und Mittlere-Osten zu einem permanenten Kriegs-Schauplatz, zerstört wurden der Reihe nach Irak, Libyen und Syrien, Hundertausende von Toten, Verletzten und Vertriebenen waren die Folge.
Kein Politiker hat dafür je die Verantwortung übernommen.
...die sog. Zwei-Staaten-Lösung (Israel-Palästina) zerrieb sich in endlosen Verhand- lungs-Runden. Israel und Palästina sollten deshalb ihr gegenseitiges Hass-Potential herunterschrauben und die Idee eines gemeinsamen Staates entwickeln, indem
die Menschen miteinander und nicht gegeneinander agieren...
...das ist aber nur ein Traum...
Mutige Visionäre wie Rabin und Arafat, wird es nie mehr geben,
dafür aber neue Militär-Bündnisse, die unzählige Rüstungs-Milliarden verschlingen,
angeführt von den USA.
...Theodor Herzl erkämpfte vor hundert Jahren für die Juden jene Heimstatt,
deren himmlische Vorstellung die Juden in Ihrer fast zweitausendjährigen Diaspora
unverbrüchlich zusammenhalten liess.
...dass die Israelis, die Nachfahren der ehemals Vertriebenen, ihren
semitischen Brüdern den Palästinesern, nun das gleiche Leid zufügen, über das sie selbst in der
Diaspora so heftig klagten und weinten, findet kaum Beachtung....
...Mitleid oder Rücksichtsnahme sind offenbar keine Kategorien der geschichtlichen Auseinandersetzung. Der Stärkere bestimmte zu allen Zeiten den Spielverlauf.
Neu ist die Geschwindigkeit, in der sich dies weltweit vollzieht....
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