...die Idee zu dieser Rad-Tour kam von Frau Fakitsa, einer Griechin,
die auf unserem Grund- stück in Traunstein einen Gyros-Imbiss-Stand be- trieb, 1992 noch etwas ganz Besonderes....
...bei all unseren Besuchen erzählte Sie immer wieder, mit leuchtenden Augen, von Ihrer griechischen Heimat, dem legendären Berg Olymp, der meist in Wolken eingehüllt ist, oder von dem kargen und wilden Bergland südlich von Veria, auf dem noch unzählige Schaf- und Ziegen-herden das Landschafts-Bild und das Leben der Menschen bestimmen.
Inspiriert von Ihren Beschreibungen buchten wir deshalb kurzentschlossen einen Flug nach Tessaloniki und los ging eine Rad-Tour
die uns nicht enttäuschte.....
...gleich hinter dem verträumten Städtchen Veria begannen die endlosen Anstiege ins Vermion-Gebirges....
...der erste Tag hätte ruhig
etwas ruhiger sein können..
...kurz vor Kozani trafen wir auf Django, einen Zigeuner,
der gerade ein schönes Pferd verkauft hatte...
...sich aus diesem Grund ein junges Zicklein braten liess, von dem auch wir etwas abbekamen. Eine Delikatesse die unglaublich gut tat....
...mutig und motiviert radelten wir am nächsten Morgen nicht auf der Haupt-Strasse, sondern auf einer schmalen Feldstrasse weiter...
...irgendwann verloren wir
aber die Orientierung, folgten
nur noch den Spuren der
Schaf- und Ziegenherden....
...auf dem gegenüberliegen- den Bergrücken hatte Hanni eine Kirche entdeckt....
...noch einmal mußten wir weit hinunter und dann wieder hinauf....
...zu schaffen machten uns
die schnell zunehmenden
Temperaturen....
...an einem kleinen Bach-
lauf, im Schatten eines dichten Gestrüpps, kühlten
wir unsere heiss gewordenen Füsse ab...
...ein taubstummer Schäfer, zeigte uns den Weg
ins gegenüberliegende Dorf.....
...wir waren gerettet,
hofften auf eine kräftige Brotzeit, mit allem drum und dran...
...am Dorfrand kam uns
ein lockerer Trauerzug
entgegen...
...im Gemeindehaus wurde
bereits der Leichenschmauss vorbereitet...
Hanni erbettelte sich ein
paar kleine Käse-Stückchen....
...als die Trauergemeinde
uns da sitzen sah, so arm und hungrig, wurden wir von Alexis zum Leichen-schmauss eingeladen...
...Alexis sprach ganz gut
deutsch, 2 Jahre hatte er
in Mannheim gearbeitet....
...für alle war gesorgt,
auch für diese entfernte
Verwandte....
...und wir durften essen,
soviel wir konnten...
...sieben Tagen nach dem
Begräbnis wird am Grab des Verstorbenen erneut eine Andacht mit Brotbrechung abgehalten...
...weitere Andachten folgen
- nach vierzig Tagen,
- nach einem halben Jahr und
- nach einem Jahr....
...der Pope aus Kozani liess
sich von den älteren Dorf- Frauen feierlich zum Omnibus geleiten...
...wie ein junges Mädchen
hält dabei diese Seniorin eine
rote Blume in der Hand....
...geschichtlich eine äusserst anspruchsvolle Gegend....
...hier stand der Palatitsa- Palast, mit einer Grundfläche
von 100 x 100 m - erbaut um 280 v. Chr.
...vom Chantova-Pass aus blickten wir auf den 20 km
langen Aliakmon-Stausee hinunter....
...ein Panorama-Blick,
der sich tief in unsere
Erinnerung eingrub...
...es wurde Zeit über eine Bleibe für die Nacht nachzu-
denken....
...viele Steigungen hatten wir bereits in den Beinen, die letzten schienen sich endlos hinzuziehen....
...auch in Siatista war keine
Unterkunft zu finden, nur eine Bar im Zentrum....
...freundlich lachten uns
die Menschen zu, aber auf Gäste war man hier niemand
eingestellt....
...kurze Pause im Schatten
der Strassen-Bäume, weiter
ging´s nach Grevena...
...auf der Strasse waren wir mutterseelen allein.
Bezüglich einer Herberge hofften wir inständig auf ein Wunder.....
...aber auch in Grevena,
gab es kein Zimmer für uns...
...in unserer Not baten wir
auf der Piazza einen jungen Mann (Tonio) um Hilfe....
...Tonio nahm uns mit zu sich nach Hause, wo er uns seine Familie vorstellte...
...schlafen durften wir im
breiten Bett seiner Mutter.
Zum Abendessen schlachtete
Tonio einen seiner Stall- Hasen, den seine Frau Mira köstlich zubereitete....
...am nächsten Morgen
notierte Hanni die Adresse von Tonio in unser Fahrtenbuch...
...damit nach der Reise -
unsere Photos und ein kleines Geschenk - den richtigen Weg nach Grevena finden....
...Paolo, der Onkel von Tonio
posierte selbstbewußt für
eine Porträts-Studie....
...er war der Patriarch in der
Familie. Seine Sitzhaltung war fest und bodenständig,
geprägt von einem guten Leben....
...die von uns benutzte Landstrasse mündete von
in eine riesige Strassen-Baustelle....
...wie eine offene Wunde zog sich die breite Strassen-Trasse durch das Vermion-Gebirge...
...sturzfrei erreichten wir die historische Brücke über den Pinios....
...dort waren die Wiesen wieder grün und reich verziert mit roten Mohnblumen....
...die zwischen Himmel und
Erde schwebenden Klöster
von Meteora zählen zu den wichtigsten byzantinischen Sehenswürdigkeiten welt- weit....
...die steilen, bis zu 300 m aus
der Pinios-Ebene aufragenden
Sandsteinfelsen, verdanken ihre Entstehung den Ablage-rungen eines riesigen Inland- Sees (Tertiär-Zeit). Die ersten Klöster entstanden zu Beginn des 14 Jhd. als Zufluchts- ort und Andachtsstätte. Zwistigkeiten über Landbesitz, Armut und der Verkauf von Klosterschätzen leitete den Niedergang dieser Stätten ein. Von den ursprünglich
24 Klöstern sind heute nur noch 5 Klöster von wenigen Mönchen bzw. Nonnen bewohnt.
...Metamorfosis, das grösste und am höchsten gelegene Kloster, entstand von 1356 bis 1372....
...sehenswert sind dort die
Fresken in der Chorapsis,
die ein Bild des Kloster-gründers Anthanasosis aus dem Jahr 1388 zeigen
...die Hauptkirche des Klosters Ägios Stefanos,
Agios Charalambos entstand 1798, sie enthält eine sehr schöne Ikonostase sowie einen aufwändig geschnitzten Abtstuhl....
...heute wird das Kloster als Waisenhaus und Schule
verwendet....
...in Klambaka, 8 km von
Meteora entfernt, kamen wir
in einem Hotel unter....
...in späthellenister Zeit
kämpften hier am Pinios
die Römer gegen die Make- donier...
...Hanni´s Hinterrad hatte
auf den Natur-Strassen einen kräftigen Schlag bekommen...
...der Werkstattbesitzer Joannis, ein griechischer Offizier aus Junta-Zeit (1967-1972) brachte es aber
wieder einigermaßen hin....
...bis Larissa waren es
100 km. Die Beschaffenheit der Strasse war gut, ein stetiger Westwind trieb uns vor sich her....
...während der Mittagszeit stieg die Temperatur deutlich über 40 Grad an....
...in einer Taverne,
nahe Mavopa suchten wir
nach einem schattigen Plätzchen...
...Hanni war sofort weg.
Ich photograhierte liegend
diesen aussergewöhnlichen Moment.....
...Kajetano, der smarte Wirt
staunte nicht schlecht, als er uns da so liegen sah....
...gnädig spendierte er eine sprudelnde Zitronen-Limonade....
...Larissa,
die aufstrebende Industrie- und Handelsstadt inmitten der fruchtbaren Thessa- lischen Ebene, erreichten am späten Nachmittag.....
...wieder war kein Quartier
zu finden, nur ein offener Garagen-Anbau, der zum
Haus von Helena gehörte,
die gerade das Pflaster vor
ihrem Haus säuberte...
Helena erkannte unsere Not, bot uns prompt, ohne grosses Palaver, ihr Schlafzimmer zur Übernachtung an, da sich ihr Mann gerade auf einer Geschäftsreise befand.
Für uns war das wie ein Traum....
...spät am Abend mußten wir dafür Helena auf die grosse Piazza begleiten.
Sie wollte unbedingt mit ihren "Freunden" aus Deutschland gesehen werden.
Bei einem Glas Wein erzählte Sie uns dann von ihrem Leben auf Kreta, wo sie geboren war. Die Menschen dort hob sie in den Himmel, Ihrer Meinung nach waren sie viel freundlicher, als die vom griechischen Festland.
Beim Rundgang über die Piazza zählten wir fünf gut ausgestattete Cafe/Kondito-reien, vor denen die jungen Leute geduldig auf ihr Eis oder Sonstiges warteten.
Ein Riesen-Kontrast gegenüber den Bildern, die wir bisher auf dem Land erlebten.
...der Abschied von Helena am nächsten Morgen war sehr gerührt,
Helena wünschte uns alles Gute, Sie beneidete uns um unsere unbeschwerte Freiheit.....
...wir näherten uns dem
heiligsten Bezirk der
griechischen Antike...
...Olymp wird unter anderem
mit Himmel, der Leuchtende,
der Hohe oder Felsen
übersetzt...
...in Elason, bahe dem
des Klosters Panagia
Olimpiotissa (13. Jhd)
wurden wir von Mirko
und seiner Frau Julia aufgenommen...
...Mirko fuhr noch extra
zum Supermarkt, um Nudeln
und Wein zu besorgen....
...reichlich mit Brot und Eiern ausgestattet früh- stückten wir direkt am Strassenrand....
...wir genossen die Ruhe
und den weiten Blick über
die unendliche Ebene von
Thessalien...
...eine 15 km lange Pass-
Strasse (genauso lang wie der Großglockner) führte nach Kokkinpolo hinauf....
...auf dieser langen
Steigung lernte Hanni ihre Atmung dem Tritt-Rythmus anzupassen...
...auf den steilen Berg- Pfaden besorgten Pferde
und Mulii´s den Transport...
...der heilige Bezirk der Antike war nun überall zu spüren....
...der Imker Philippos setzte gerade sechs seiner Bienen-Völker um....
...die hier oben, bei Vielfalt der Pflanzen, einen ganz beson- deren Nektar produzierten....
...die Nacht verbrachten wir beim Pope Erasmus,
in der Kloster-Klause von Kokkinpolo....
...im Licht des Abends wirkte der Olymp sanft und weich. Sein Gipfel war jedoch stets schamhaft mit einem weissen Wolkenband umhüllt...
...Pop Erasmus hatte bereits
die Morgenandacht in der kleinen Kapelle hinter sich....
...wir genossen dagegen in dieser frühen Stunde,
die wechselnden Licht-Schwingungen zwischen Himmel und Erde...
...im Norden von Griechenland zu radeln, rund um den Olymp, abseits der bekannten griechischen Sehenswürdigkeiten, hat etwas Meditatives. Die archaischen Strukturen
auf dem Land sowie die Menschen die dort leben, inspirieren zum Nachdenken.
Überall erlebten wir eine Gastfreundschaft, ungekünstelt und frei, wie sie bei uns kaum noch denkbar ist.
Wir radelten durch einsame, frei atmende Berg-Landschaften, die noch nicht Teil
eines fragwürdigen, touristischen Netzwerkes sind, die persönlich einen noch ansprechen, die auch zeigen, wie unglaublich schön die einfache Welt ist.
Falls Griechenland für Dich als Reiseziel in Frage kommt, bestätigen wir Dir gerne,
dass eine Radtour "rundum den Olymp" etwas ganz besonderes sein kann,
wenn man dazu bereit ist.......
...melde Dich, wenn Du weitere Fragen hast,
wir antworten Dir gerne....Info@radeln-weltweit.de